Umwelt- und Klimaschutz in Wettenberg

Markierung für eine Rückegasse

Unsere Gemeinde wird für ihre Vielzahl an unterschiedlichen, abwechslungsreichen Naturräumen geschätzt: Extensiv genutzten Magerrasenflächen, Feuchtwiesen, Heckenzüge und Streuobstbestände finden sich ebenso wie Wirtschaftsgrünland, landwirtschaftlich genutzte Flächen, der Krofdorfer Forst sowie der Launsbacher Wald. Im besiedelten Bereich überwiegen – noch – naturnahe, artenreiche Gärten. Das macht die Landschaft Wettenbergs aus.

Durch das Zusammenwirken von ehrenamtlicher und amtlicher Natur- und Umweltschutzarbeit wurden in den letzten Jahrzehnten beträchtliche Erfolge erzielt, die durch zahlreiche Auszeichnungen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene gewürdigt wurden. Wettenberg setzte auch gemeinsam mit den Gießener Hochschulen u.a. mit dem „Wettenberger Modell“  Impulse für die Fortentwicklung der Abfallwirtschaft. Auch die ersten kommunal geführten „Wertstoffhöfe“ entstanden im Westkreis, was zu einer erheblichen Reduzierung des widerrechtlich abgeladenen Mülls in der Landschaft führte.

Die Gemeindevertretung hat bereits vor über 10 Jahren beschlossen, nur noch Strom aus regenerativen Energiequellen zu beziehen. Wettenberg ist zudem an vier Solarparks sowie am regionalen Energieversorger EAM beteiligt. Die Gemeinde verfügt über drei E-Fahrzeuge, zwei weitere sind bestellt. Aktuell sind vier öffentliche Ladestationen im Gemeindegebiet verfügbar, weitere sollen folgen. Und die energetische Sanierung gemeindeeigener Gebäude, Energiesparaktionen und die schrittweise Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Leuchtmittel haben den Energieverbrauch deutlich gesenkt.

Die Landnutzung muss durch Forderung und Förderung ökologischer, ressourcenschonender und nachhaltiger Verfahren und Maßnahmen in der Land- und Forstwirtschaft, besonders auch auf gemeindeeigenen Flächen, optimiert werden. Dazu hat die SPD in der Vergangenheit eine Vielzahl von Anträgen eingebracht. Die wertvollen Streuobstwiesen sind zu sichern und zu entwickeln. Mit der „Satzung über die Benutzung der gemeindlichen Feld- und Waldwege (“Feldwegesatzung“) der Gemeinde Wettenberg“  wurde von der Gemeindevertretung ein Instrument geschaffen, das die besondere Bedeutung der Feldwege zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und als lineare Vernetzungselemente im Biotopverbundsystem in der Feldflur herausstellt.

Für den Krofdorfer Forst kommt uns eine besondere Verantwortung zu. Trockenheit, Hitze und ungünstige Niederschlagsverhältnisse haben in den vergangenen Jahren viele Waldbestände nachhaltig geschädigt oder zerstört, so dass für die zukünftige Bewirtschaftung dieser Flächen unterschiedliche und z.T. neue, innovative Konzepte entwickelt werden müssen. Die kürzlich von SPD und Bündnis 90/Die Grünen eingebrachte und beschlossene „Erstellung eines Gutachtens zur ökologischen aufgewerteten Bewirtschaftung des Gemeindewaldes Wettenberg“  sowie ein „Leitbild künftige Waldbewirtschaftung“, das die SPD aktuell beantragt hat, sollen die Basis für das zukünftige Handeln werden. Ziel muss die Schaffung bzw. Erhaltung eines multifunktionalen, standortgerechten und nachhaltigen Waldökosystems sein.

In der Vergangenheit konnte durch die Renaturierung der Bäche sowie die Anlage von Kleingewässern im Forst ein bedeutender Beitrag zum Hochwasser- und Naturschutz erbracht werden. Die Zunahme der Klimaextreme erfordert weitergehende Maßnahmen: Wasserrückhalte- und Hochwasserschutzmaßnahmen sind notwendig, damit einerseits das Wasser in

der Landschaft verbleibt, um Grundwasserreservoirs sowie Zisternen aufzufüllen und das Mikroklima zu verbessern, und andererseits, um die Abflüsse nach Extremniederschlägen abzufedern. Hier werden wir weitere Maßnahmen vorschlagen, aber auch jeder einzelne kann durch sein persönliches Handeln und Verhalten zur Verbesserung und Unterstützung von Natur und Umweltschutzmaßnahmen (Entsiegeln von Flächen, Naturgärten statt  „Steinwüsten“, Dachbegrünungen, etc.) beitragen.

Die SPD Wettenberg wird sich auch zukünftig für Energieeinsparung, dezentrale Versorgung mit erneuerbarer Energie, Klima-, Natur-, Umwelt-, Boden-, Biotop- und Artenschutz einsetzen, um den hohen Standard zu halten und weiter zu entwickeln. Dazu möchten wir alle Bürger*innen, Gewerbetreibenden sowie ehrenamtlich Aktiven einladen.