SPD Wettenberg legt Fahrplan für Edeka-Neubau vor: Städtebauliche Studie

SPD Wettenberg legt Fahrplan für Neubau des innerörtlichen Edeka-Supermarkts im Ortszentrum von Krofdorf-Gleiberg vor. – Gießener Professor für Städtebau und Stadttheorie soll Planungsalternativen aufzeigen. – „Gemeinde muss bei der Planung des neuen Edeka eine aktive Rolle einnehmen.“

Der bestehende Edeka-Lebensmittelmarkt in der unteren Hauptstraße ist seit vielen Jahren Herzstück der Nahversorgung des Ortsteils Krofdorf. Sein Erhalt hat große Bedeutung für den Erhalt einer funktionierenden und attraktiven Dorfstruktur. Nun konkretisieren sich – endlich – die Pläne für einen Neubau. Ein solcher Neubau wird einerseits allseits als wünschenswert angesehen. Gleichzeitig wirft er aber auch eine Vielzahl von Fragen auf, zu denen die künftige Verkehrsführung ebenso gehört wie das städtebauliche Einfügen in die gewachsenen Strukturen und Bauweise. Wie fügt sich ein Neubau in das Erscheinungsbild der Hauptstraße ein? Gleichzeitig ergeben sich auch Chancen für eine mögliche Aufwertung des Quartiers, z.B. durch Schaffung eines Dorfbegegnungsplatzes.

SPD-Fraktionsvorsitzender Ellinghaus: „Es ist Aufgabe der Gemeinde sicherzustellen, dass bei der anstehenden Planung die genannten Gemeinwohlbelange größtmögliche Berücksichtigung finden. Daher muss sie schon in einem frühen Planungsstadium eine aktive Rolle einnehmen.“

Wie sich das am besten realisieren lässt, hat sich die SPD Wettenberg gefragt und Kontakt aufgenommen zur Technischen Hochschule Mittelhessen, die in der Person von Prof. Dr.-Ing. Alexander Pellnitz im Bereich der regionalen Stadtplanung über international anerkannte Expertise verfügt. Prof. Dr.-Ing. Pellnitz leitet das Fachgebiet Städtebau und Stadttheorie der THM. Er hat zahlreiche Forschungsprojekte geleitet und Studien erstellt, u.a. zu Fragen der nachhaltigen Stadtentwicklung und zur Bewahrung identitätsfähiger Stadtbilder.

Aus diesen Gesprächen ist ein Vorschlag für eine Vorgehensweise entstanden, die die komplexen Ziele – Einfügung in das bestehende Ortsbild, moderner Einzelhandel, funktionierende Verkehrsanbindung, Nachbarschutz, Aufwertung des Quartiers – bestmöglich berücksichtigt.

Ausgangspunkt soll eine städtebauliche Analyse Krofdorf-Gleibergs sein, die sich auf die historische Bebauung, bestehende Planungen und Satzungen sowie eine Analyse des Ortsbildes (Denkmäler, Nutzungen, Verkehr und Grünflächen) erstreckt und hieraus allgemeine Handlungsempfehlungen ableitet. Im zweiten Teil soll dann eine städtebauliche Studie für den Bereich des B-Plans Nr. 43 (Untere Hauptstraße) erstellt werden. Diese soll Planungsalternativen aufzeigen, diese bewerten und einen konkreten Handlungsvorschlag machen.

Die von Prof. Pellnitz und seinem Team entwickelten Vorschläge werden in Form von Plänen und Modellen der Öffentlichkeit vorgestellt. Die zeitliche Planung ist ehrgeizig. Soll die Studie im ersten Halbjahr 2019 fertig werden, so dass sie anschließend ausführlich in Bürgerschaft und Gremien diskutiert werden kann. Die Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen werden die Beauftragung dieser städtebaulichen Studie der in der kommenden Gemeindevertretungssitzung beantragen.

Ellinghaus erläutert die Vorteile der unkonventionellen Vorgehensweise: „Wir beginnen die Planung mit einer städtebaulichen Analyse, die von den bestehenden Strukturen und dem historisch gewachsenen Ortsbild ausgeht. Der sorgsame Umgang mit dem Ortsbild soll Grundlage für die Planung sein. Damit schaffen wir die Voraussetzungen für eine ganzheitliche Planung, die nicht nur die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt, sondern gleichzeitig die öffentlichen Belange ins Zentrum stellt. Auf dieser Basis gilt es, Wege zu finden, einen modernen Einzelhandel ins Dorf zu integrieren. Das ist keine einfache Aufgabe. Wir haben aber einen Partner gefunden, der uns hier mit großer Fachkenntnis und Verständnis für die Bedeutung gewachsener Strukturen unterstützen kann. Und durch die frühzeitige und umfassende Einbeziehung der Krofdorfer Bürgerschaft erreichen wir ein Höchstmaß an Transparenz. Das ist uns besonders wichtig, dann am Ende soll eine Lösung stehen, mit der alle Beteiligten gut leben können.“

Hier finden Sie den entsprechenden Antrag, den wir im Februar dazu in die Gemeindevertretung eingebracht haben.