
22 Teilnehmer konnte die Wettenberger SPD auf ihrem gemeinsamen Klausurwochenende begrüßen, zu dem sich Fraktion und Ortsvereins-vorstand in einem Limburger Tagungshotel zusammengefunden hatten. Zentrale Themen waren Bauen in Wettenberg, Radfahren und Parken sowie der Schutz der heimischen Natur.
Den Klausurteilnehmern machen der auf Wettenberg lastende Siedlungsdruck und die Entwicklung zu immer teurerem Wohnraum Sorge. Dem soll mit den Möglichkeiten der Gemeinde gegengesteuert werden, und es sollen Bauplätze für bezahlbares Wohnen geschaffen werden. Neben der kleineren Fläche des ehemaligen Kindergartens Am Weinberg und einer größeren, für betreutes Wohnen vorgesehenen Fläche Am Festplatz in Wißmar sprachen sich die Genossen dafür aus, eine weitere nennenswerte Fläche für die Bebauung mit bezahlbarem Wohnraum vorzusehen. Mietwohnungen in Wettenberg müssen auch für Normalverdiener erschwinglich bleiben, waren sich die Klausurteilnehmer einig. Investoren sollen in den Wettbewerb um attraktive Konzepte treten. Nach wie vor wird eine generelle Verdichtung ohne Rücksicht auf die örtlichen Gegebenheiten zwar abgelehnt. Dies bedeute jedoch keinen generellen Ausschluss größerer Objekte, wenn sichergestellt sei, dass diese ich in das bestehende Ortsbild einfügen. Der Grundsatz, dass sich neue Gebäude in das bestehende Ortsbild einfügen müssen, gilt nach Ansicht der Klausurteilnehmer insbesondere in den städtebaulich sensiblen Bereichen Wettenbergs wie insbesondere dem Gleiberg mit der Burg und der Krofdorfer Hauptstraße.
Verkehrsplanung: Das Radwegenetz soll zunächst durch eine verbesserte Radwegeanbindung zwischen den Neubaugebieten Dünsberger Weg in Wißmar und Hinter dem Dorf in Launsbach ausgebaut werden. Der Radweg zwischen dem Gewerbegebiet Launsbach und dem Krofdorfer Gewerbegebiet Westpark soll folgen und in die Gewerbegebietsplanung in Launsbach integriert werden. Ein immer größeres Problem ist der ruhende Verkehr. Hier sehen die Genossen auch die Einsicht und Mitwirkung der Anwohner gefordert, die in den Gebieten mit knappem Parkraum aufgefordert sind, zunächst die eigenen Stellplätze zu nutzen und eigene Garagen nicht zweckzuentfremden. Dass bei Neubauten der Parkraum nicht von vornherein zu knapp kalkuliert wird, soll durch die anstehende Überarbeitung der Wettenberger Stellplatzsatzung verhindert werden. Und im Blick auf die automobile Zukunft können sich die Wettenberger Sozialdemokraten vorstellen, künftig an neuralgischen Punkten Parkplätze exklusiv für Elektroautos und Carsharing vorzusehen.
Viele Vorschläge zum besseren Schutz der heimischen Tier- und Pflanzenwelt sollen in die gemeindlichen Gremien eingebracht werden. Die praktischen Maßnahmen reichen von Blühstreifen an Straßenrändern und Feldwegen über die Ausweisung von Kleinsthabitaten für die heimische Insekten- und insbesondere Bienenwelt bis hin zu kostenlosem Saatgut für den Zwischenfruchtanbau und der Förderung von Insektenhotels. Dem drastischen Rückgang der Insekten- und Vogelpopulation soll so entgegengewirkt werden. Mit einer Öffentlichkeitskampagne sollen die Wettenberger Bürger auf die Zusammenhänge und ihre Möglichkeiten zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt vor Ort hingewiesen werden.
Die Klausurteilnehmer beschäftigten sich schließlich ausführlich mit den Rahmenbedingungen für den Haushalt 2018, die von Bürgermeister Thomas Brunner vorgestellt wurden.