Sommertour der SPD-Wettenberg in Krofdorf-Gleiberg

Neue Sprunganlage Freibad Gleiberger Land

Im Rahmen der regelmäßigen SPD-Sommertour fand die Ortsbegehung in Krofdorf-Gleiberg statt.
Hans-Peter Steckbauer begrüßte die Teilnehmer, unter Ihnen Bürgermeister Thomas Brunner und Ehrenbürgermeister Gerhard Schmidt.

Ausgangspunkt war das Freibad, wo Thomas Brunner unterstützt durch Schwimmmeister Michael Törner die Maßnahmen am Sprungturm sowie der neuen Rutsche erläuterte. Aufgrund der Tauchtiefe des Beckens musste das bisherige Wippbrett des 3m-Turms ersetzt werden. Der neue Turm kostete rund 20.000,- € und zeichnet sich auch durch ein durchstiegssicheres Gitter aus. Der Turm, wie auch die neue Rutsche werden gut angenommen. Seitens der Schwimmmeister wird verstärkt auf Disziplin bei der Nutzung des Turmes geachtet.
Auf Nachfrage erläuterte Thomas Brunner, dass ggf. auch am 1m-Brett noch ein seitlicher Abrutschschutz angebracht wird. Die Fliesen im Sprungbereich stehen zur Erneuerung an, da Wasser in den Unterbau eindringt. Je nach Zustand des Untergrundes wird diese Maßnahme größer ausfallen, eine Auskleidung mit Kunststoff wird geprüft. Das Becken wird regelmäßig gestrichen, wofür Kosten von rund 5.000,- € anfallen. Auch der Sand des Beach-Volleyballfeldes ist auszutauschen, auch dies wird Kosten von 5.000,- € verursachen. Auch die Umkleideräume sind in nächster Zeit einer Modernisierung zu unterziehen.
Thematisiert werden verlässliche Öffnungszeiten des Kiosks, wobei man festhalten muss, dass teilweise auch an sonnigen Tagen der Besuch des Bades nicht so groß ist, um eine angemessene Nachfrage zu generieren. Der Besuch an diesem Samstag zeigte dies auch.
Die Besucherzahl trotz 24 Grad Wassertemperatur und ansprechendem Wetter stellt auch die Sinnhaftigkeit einer Solaranlage zur Wassererwärmung in Frage, da unklar ist, ob dies eine größere Nachfrage erzeugt.
Im Zusammenhang mit der Erneuerung des Kassensystems wird über eine Anpassung des Preissystems zu entscheiden sein. Dies betrifft insbesondere die Dauerkarten (diese gibt es in anderen Bädern kaum noch) oder alternativ Mehrfachkarten.

Im Anschluss besuchte man die wieder hergerichtete Skater-Anlage. Die Teilnehmer lobten v.a. die Einbindung der jugendlichen Nutzer bei der Planung und deren fachkundiges Engagement. Unter Einsatz der im Haushalt eingestellten 20.000,- € ist die Gestaltung eines abwechslungsreichen Parcours gelungen, der neuesten Sicherheitsanforderungen genügt. Durch die Aufarbeitung einzelner Elemente ist es gelungen die Kosten zu begrenzen. Die Konstruktion aus Stahl, Holz, Bitumen und einer Oberfläche aus Kunststoff lässt eine hohe Lebensdauer erwarten.
Auf eine Halfpipe wurde zu Gunsten einer größeren Zahl und Vielfalt an Geräten verzichtet, da diese alleine rund 15.000,- € gekostet hätte. Die Planung wurde aber so vorgenommen, dass diese ergänzt werden kann, sofern die Nutzung und der Umgang mit der Anlage dies nahelegen und Mittel dafür im Haushalt verfügbar sind.
Die Teilnehmer hoffen, dass Vandalismus unterbleibt. Durch die Gestaltung des Tores der Anlage soll ein Befahren mit Pkw verhindert werden. Es soll zudem verhindert werden, dass der Platz als abendlicher Party- und Grillplatz missbraucht wird.

Trotz der Temperaturen wurde auch die Eisbahn angesprochen. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und der daher nötigen Wassertiefe dauert das durchfrieren der Bahn lange und es bilden sich schnell Risse und Einbrüche. Es werden Überlegungen angestellt, ob z.B. die Fläche an der Eduard-David-Halle genutzt werden kann oder ob der Bolzplatz an der Burgstraße genutzt werden könnte. Hier gäbe es auch die Möglichkeit bei „Flutlicht“ zu laufen, allerdings weist der Bolzplatz ein hohes Quergefälle auf. Die Alternativen werden noch geprüft.

Nächste Station war die Grundschule. Gerhard Schmidt erläuterte nochmals den Ablauf der Diskussion um den Standort. Der Landkreis als Schulträger hat jahrelang völlig unzureichend in die Sanierung insbesondere des neueren Gebäudes aus 1963 investiert. So wurde nach den Sturmschäden zwar ein neues Dach aufgebracht, energetische Sanierungen wurden dabei aber nicht durchgeführt.
Vor zwei Jahren wurden daher bereits neue Konzepte und Raumprogramme durch die Schulgemeinschaft erarbeitet, die Gemeinde hatte zudem eine begleitende Kommission eingerichtet.
Unter Dezernent Fricke beabsichtigte die damalige CDU-geführte Kreiskoalition die Aufgabe des bisherigen Standortes und dessen Nutzung für Wohnen und Büronutzung. Die Suche nach alternativen Standorten verlief jedoch ergebnislos, so dass der Standort des Bolzplatzes seitens des Dezernenten Fricke ins Gespräch gebracht wurde.
Nach dem Regierungswechsel auf der Landkreisebene wurde die Umsetzung am Standort wieder forciert. Dabei soll das alte Gebäude an der Burgstraße weiter genutzt werden, das neuere Gebäude wird abgerissen und neue Funktions- oder Klassenräume im Anschluss an das bestehende Gebäude an der Burgstraße errichtet. Dabei soll ein Schulhof in der bisherigen Größe erhalten werden.
Auch aufgrund des massiven Einsatzes der Kreistagsabgeordneten Gerhard Schmidt und Thomas Brunner hat die Kreisregierung die nötigen Planungsmittel in den diesjährigen Haushalt eingestellt und nun einen Architekten-Wettbewerb gestartet, der Anfang 2014 abgeschlossen werden soll.
Die Teilnehmer begrüßten insbesondere die Entscheidung des Kreistages zum Ankauf des Gebäudes zwischen Schule und Sporthalle. Dies eröffnet eine Vielzahl von planerischen und Bebauungsalternativen zur optimalen Umsetzung der schulischen Konzepte. Da nun alle Flächen in der Hand des Kreises sind, müssen auch keine Vorgaben zu Bebauungsabständen u.ä. eingehalten werden. Auch ein direkter Zugang zur Sporthalle kann dabei geprüft werden.
Auf völliges Unverständnis und harsche Kritik stieß die Haltung des Wettenberger CDU-Kreistagsabgeordneten Dr. Noeske, der sich im Kreistag massiv gegen den Ankauf des Gebäudes einsetzte und dessen Fraktion, ebenso wie die FDP und LINKE gegen den Kauf stimmten. Hier setzt sich nach seiner Einschätzung die blockierende und verzögernde Haltung der CDU zum Schaden Wettenbergs fort
Gerhard Schmidt und Thomas Brunner werden sich weiter dafür einsetzen, dass der Architekten-Wettbewerb im Zeitplan umgesetzt und eine den erarbeiteten pädagogischen und Raumkonzepten angemessene Lösung ausgewählt wird. Ebenso intensiv werden sie für die Bereitstellung der erforderlichen Mittel zur Umsetzung in den kommenden Haushalten eintreten. Eine zügige Umsetzung dieses für die Entwicklung Krofdorf-Gleibergs ganz wichtigen Projektes hat erste Priorität.

Das Stichwort „Entwicklungsperspektiven“ aufgreifend führte Thomas Brunner aus, dass er sich weiterhin intensiv um die Aufnahme der Wettenberger Ortsteile in das Dorferneuerungsprogramm bemüht, auch wenn dies nicht einfach sei. Die Bedeutung als Anschub für innerörtliche Investitionen sein aber enorm. Auch befinde er sich noch in Gesprächen mit der EDEKA hinsichtlich der Möglichkeiten der Weiterentwicklung des Marktes in der Hauptstraße.

Abschließend würdigte die Gruppe die Arbeiten des Bürgerprojektes Gleiberg, die den historischen Brunnen in den Gleiberg-Wiesen wieder hergerichtet haben. Neben einer Vielzahl von Arbeitsstunden für das fünf Meter tiefe Ausgraben und sichern des ehemaligen Ziehbrunnens sowie dessen Wiederaufbau im Zustand von 1912 (mit Pumpe) wurde bislang auch rund 5.000,- € aufgewendet. Leider wurde die Wiederherstellung des alten Ziehbrunnens, die ein Ausschachten von weiteren 2 Metern erfordert hätte, seitens der Denkmalschutzbehörde nicht gestattet.
Bei den Ausgrabungen wurde a.G. von Markierungen an den Sandstein-Auskleidungen des Brunnens festgestellt, dass dieser mindestens auf das 15. Jahrhundert datiert werden kann.
Das Bürgerprojekt errichtet derzeit ein Gerätehaus in Bruchsteinausführung und mit Unterstützung der Seniorenwerkstatt sollen zwei Ruhebänke aufgestellt werden. Um das Gelände öffentlicher nutzbar machen zu können, müsste die hangsichernde Mauer ebenso wie die Umfassungsmauer gesichert oder besser saniert werden. Dies kann und darf aufgrund der Auflagen des Denkmalschutzes der Verein aber nicht leisten. Hier ist das Engagement der Gemeinde erforderlich und gewünscht. Man befindet sich dazu in Gesprächen. Die Teilnehmer der Ortsbegehung bedankten sich für das hohe Engagement und die gemeinschaftsbildenden Aktivitäten und sagten ihre Unterstützung zu.

Den Abschluss bildete die Information vor Ort zur Restaurierung des Gleiberg-Turms. Nachdem Thomas Brunner einige historische Informationen zur Burg gegeben hatte, informierte er über Hintergrund und Sachstand der Maßnahmen. Bis Ende September bzw. Anfang Oktober soll die Sanierung der Turm-Krone und das Neuverfugen des gesamten Turms abgeschlossen sein. Gleiberg-Verein, Kommune, Landkreis und Denkmalschutz ziehen hier vorbildlich an einem Strang um die Daueraufgabe der Erhaltung dieses identitätsstiftenden Bauwerks zu stemmen. Mit der Pflasterung des Burghofs sind weitere Maßnahmen schon projektiert. Im Rahmen der Neuordnung der Wasserversorgung wird die Stilllegung des über 100 Jahre alten Hochbehälters auf dem Burggelände angestrebt, da dieser im Fall von Instandhaltungsarbeiten nur mit enormem Aufwand – sofern denkmalschutztechnisch überhaupt zulässig – zugänglich wäre.

Die Teilnehmer ließen die Ortsbegehung bei Gesprächen über die besuchten Stationen und andere aktuelle Themen im Biergarten der Albertusklause ausklingen. Nächste Stationen der Sommertour sind am 17.08. Launsbach und Wißmar am 07.09.